Wir sind heut im Mittelalter

Wohlan, Wohlan! Seid gegrüßt ihr Mägdelein und Knaben und alle, die sich sonst noch auf diese Seite verirrt haben! Ich freue mich, dass ihr euch für meine Zeit interessiert – die Zeit von vor über 1000 Jahren. Diese Zeit wird heute das „Mittelalter“ genannt. Gerne berichte ich euch auch persönlich von diesen Zeiten. Wenn dies euer Begehr ist schickt mir gerne eine Botschaft.

Wohlan, in dieser Zeit ward ich geboren und fand meine Berufung im Kurzweyl treiben mit Klampfe, Flöten und Schellen. Mein Vater war ein Bauer und eigentlich wollte ich ihm folgen. Wie es jedoch dazu kam, dass ich den Weg eines Spielmannes eingeschlagen habe will ich euch im Folgenden erzählen.

Stolze Recken, holde Maiden, 
ich möchte euch heut etwas zeigen. 
Ich lade euch ein,
Gast in meiner Zeit zu sein. 

Die Zeiten der Burgfräulein und Ritter. 
Die Zeiten waren schön und bitter. 
Die Zeiten der Krämer, Schmiede und Narren. 
Die Zeiten ohne Autos, aber mit Karren. 

Stolze Recken, holde Maiden, 
Schritt für Schritt, Schritt für Schritt 
gehen wir ins Mittelalter
und alle kommen mit.

Im Mittelalter

„Wir sind heut im Mittelalter, Ritter, Burgfräulein sind schon da. Wir sind heut im Mittelalter und zwischendrin ist auch ein Narr.

Wir sind heut im Mittelalter, Burgen, Schlösser wunderbar. Wir sind heut im Mittelalter und zwischendrin ist auch ein Narr.

Wir sind heut im Mittelalter, Schellen, Fanfaren hör’n wir, ja. Wir sind heut im Mittelalter und zwischendrin ist auch ein Narr. „


(Musik / Text: Klangfried von Whacker, Januar 2015)

Klangfried von Whacker

Ich bin Klangfried von Whacker, hab ein besondres Schwert.

Es will niemand verletzen, das findet es verkehrt.

Mein Schwert will nur den Beat vorgeben und das kannst du jetzt erleben.


(Musik / Text: Klangfried von Whacker, Januar 2015)
Stolze Recken, holde Maiden, 
auch heute will ich euch was zeigen: 
Ich lade euch ein, 
meine Begleitung zum Markt zu sein.

Es begab sich einst vor 1000 Jahren, 
da bin ich nach dem Land gefahren. 
Nun gut, ein ganzes Land war's nicht,
aber ein Marktfleck im Waldesdickicht. 

Inmitten des Dorfes thronte ein Turm, 
er bohrte sich nach droben, wie ein Wurm. 
Vor dem Turme einst derweil,
boten Händler ihre Waren feil. 

Es gab Gewürze, Tuch und Seide.
Es war eine Augenweide. 
Ich lief weiter die Stände entlang.
Plötzlich ertönte ein gar lieblicher Klang. 
[...] 

Es war Usus in meiner Zeit: 
Die Berufung bestimmte die Farbe vom Kleid. 
So konnte auch ein jeder sehen, 
von was man tat etwas verstehen. 

Grün, ja grün war der Jägersmann, 
in Weiß backte der Bäcker dann. 
Die Bauern trugen braun, wie die Erde,
Blau trugen die Ritter auf dem Pferde. 

Die Gaukler und Narren waren bunt. 
So ging's weiter und und und... 
Drum werde ich nun ein Lied anstimmen.
Lasst auch eure Stimmen laut erklingen.
Auf dem Markt, da herrscht ein buntes Treiben, 
mit Händlern, Recken, Jungfern und Maiden. 
So viel Volk wie auf dem Markt,
sieht man nur selten unverzagt. 

Der Markt geht bis zur Abendstund' 
Bis der Marktvorsteher, mit vollem Mund,
zu dem Fussvolke ruft: "Jetzt ist es gut. 
Kehret nach Haus zur Feuersglut."

Doch bevor ein jeder seiner Wege geht, 
wird noch getanzt und gefeiert bis spät. 
Die Spielmänner spielen eine schöne Melodei. 
Die Narren und Gaukler machen dumdideldei. 

Und alle Menschen von nah und von fern, 
tanzen zu dem Marktlied so gern. 
Alle tanzen dies Marktmenuett 
und danach endlich fällt ein jeder ins Bett.

Stolze Recken, holde Maiden, 
auch heute möcht' ich euch was zeigen. 
Wir geh'n nach draußen, in die Natur, 
dort zieht der Lenz schon seine Spur. 

Die weiße Pracht der Winternacht 
wird zur Pfütze, wenn die Sonne lacht. 
Die ersten warmen Sonnenstrahlen, 
wecken die Blumen, die sich noch im Boden aalen. 

Das Schneeglöckchen wagt sich zuerst hinaus, 
breitet seine Blätter aus. 
Es lässt zwar stets das Köpfchen hängen, 
aber just daran, kann man es erkennen. 

Der Krokus steckt sein Näschen raus. 
Aus der Wiese vor dem Haus. 
Strebt nach oben, schaut sich um, 
Baut sich auf vorm Publikum. 

Ganz schüchtern, aber strahlend blau, 
vertreibt er schnell das Wintergrau. 
Der leuchtend schöne Hyazinth. 
Die Blume, die den Frühling bringt. 

Damit wir sie auch nicht vermissen: 
zu Ostern wachsen die Narzissen. 
Sie strahlen hell, so wie die Sonne. 
Wärmen unser Herz voll Wonne. 

So wird's grün in Wald und Wiese, 
es weht 'ne leichte Frühlingsbrise. 
Und Weiß und Violett und Blau 
und sonniges Gelb vertreibt das Grau. 

Wir sehen in Feld und Wald und Flur
die Farben der aufwachenden Natur. 
Die Frühblüher sind alle da. 
Der Frühling wird ganz wunderbar!